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Rezension

Kategorie:
Genre:
Cover Muttertag SprecherIn:
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Laufzeit:
Verlag:
Preis:
ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Der Berner Wachtmeister Kammermann ist pensioniert und geschieden, inzwischen sogar verwitwet. Außerdem macht er sich große Sorgen um seine Gesundheit, denn er ist infarktgefährdet.

Eines Tages beobachtet er eine verzweifelt wirkende Frau - anscheinend noch gar nicht so alt, aber doch schon grauhaarig -, die ein ziemlich verlottertes Bild abgibt. Diese bittet ihn um Hilfe. Ihr kleiner Junge ist verschwunden und sie kann sich nicht an die Polizei wenden, weil ihr von den Behörden schon lange vorgeworfen wird, sie könne sich nicht ausreichend um ihr Kind kümmern. Ganz von der Hand zu weisen ist dies auch nicht, denn sie ist obdachlos und hat ein Alkoholproblem. Das hat Kammermann gerade noch gefehlt. Doch schon bald ist er Margret Bühler auf der Spur. Eine ebenso verzweifelte Frau, denn sie hat einst bei einem Muttertagsauflug ebenfalls ihr Kind verloren...

Meine Meinung:

Was diesen beiden Frauen widerfährt, ist der Horror einer jeden Mutter. Alexander Heimann inszeniert dieses Schreckensszenario beklemmend authentisch. Der bloße Gedanke, wie stark die Verzweiflung, Hilflosigkeit und Angst dieser Mütter sein muss, schnürrt einem die Kehle zu.

Hieraus hätte ein äußerst düsterer Roman werden können. Zum Glück belässt es Heimann jedoch nicht bei diesem Punkt, sondern strickt eine wesentlich facettenreichere Geschichte hieraus. So wechseln beklemmung mit Amüsement, Bestürzung mit einer augenzwinkernden Betrachtung der Situation. Auch wandelt sich Resignation, angespornt durch die Lage der Dinge, in einen Anstoß, das Leben neu zu ordnen, oder auch mal einfach ein paar Konventionen über Bord zu werfen. Warum auch nicht?!

Eine bunte Mischung, die eines guten Sprechers bedarf, all diese Facetten zu beleuchten und herauszubringen.

Dagmar Heller zu lauschen, ist an sich schon ein Genuss. Sie vermag mit ihrer Stimme dem Text eine Eindringlichkeit und Atmosphäre zu geben, die oft nur beim Lesen eines Buches, aber selten beim Hören eines Hörbuchs, entsteht. Das ist wirklich selten und etwas, was ich an dieser Sprecherin sehr bewundere. In ihrer Stimme schwingt auf unbestimmbare Weise immer das gerade in der Erzählung vorherrschende Gefühl mit, sie ist somit für dieses Buch eine ideale Besetzung.

Hinzu kommt, dass ich bei Dagmar Heller nicht das Gefühl habe, dass sie als Sprecherin zwischen dem Text und mir steht. Ein Effekt, der leicht beim Hörbuch entsteht und der Wirkung des Textes entgegensteht. Dagmar Heller transportiert die Gefühle der Figuren direkt ins Ohr, direkt ins Innere des Hörers. Wie sie das macht, ist rätselhaft. Aber genau hierin liegt der Unterschied zu Kunst und Handwerk. Dagmar Heller ist ganz klar eine Künstlerin in ihrem Fach.

Da die Lesung zudem ungekürzt ist, kann ich dieses Hörbuch uneingeschränkt empfehlen. Spannende, niveauvolle Unterhaltung mit einer herausragenden Sprecherin. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.07.2002, letzte Änderung am 05.06.2003, Layout by abrakan