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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / ****
spitze) |
Inhalt:
Die
Geschichte beginnt geheimnisvoll. Im Zimmer einer Schneiderin in Pisa,
treffen sich zwei Frauen. Beide kennen sich von früher und wollen
unerkannt bleiben. In Gesprächen erkennen sie, dass sie eine gemeinsame
Feindin haben.
Eine
junge Frau namens Nanina ist ihnen ein Dorn im Auge. Denn diese hat ein
Auge auf den jungen Adligen Fabio geworfen, bzw. er ein Auge auf sie.
Der
junge Mann verkehrt im Atelier eines Bildhauers. Dort sind einige Mädchen
als Modells gefragt, jedoch ist es Nanina, auf die Fabios Blick immer
wieder fällt. Pater Rocco, ein Bruder des Atelierchefs hat mit Fabio auch
andere Pläne. Er soll seine Nichte heiraten, damit er an Fabios Geld
kommt.
So
ist vielen Menschen geholfen, als Pater Rocco Nanina fortschickt. Sie
vertraut ihm, da sie ihn nur als guten Christen kennen gelernt hat. In
gutem Glauben für Fabio das Rechte zu tun, verlässt sie die Stadt.
Nach
einiger Zeit in der Fremde, muss Nanina jedoch feststellen, dass der Pater
nicht der Freund war, für den er sich ausgab. Als die Umstände es
erlauben, kehrt sie zurück nach Pisa.
Fabio
hat in der Zeit geheiratet und das Leben ist nicht spurlos an ihm vorüber
gezogen. Ob Nanina ihren ehemaligen Freund noch einmal wieder sieht und
was es mit dem Titel, ‚Die Gelbe Maske’ auf sich hat, das mag ein
Leser oder Hörer besser selbst herausfinden.
Meine Meinung:
Wilkie
Collins gilt als Mitbegründer des Genres Kriminalroman. Er war ein
Zeitgenosse Charles Dickens und es gibt einige Untersuchungen bezüglich
seiner Werke. Sein bekanntestes dürfte "Die Frau in Weiß" ‚ sein.
Dies wurde sogar von 'Nicht-Krimi-Lesern' gern gelesen.
Handlung
und Stil sind für einen heutigen Krimi-, oder gar Agatha Christie–Fan, eigenartig oder zumindest anders.
Niemand wird umgebracht, es fließt kaum Blut und doch herrscht bedrückende
Spannung. Ist überhaupt etwas kriminelles geschehen? Diese Frage bleibt während
der Lesung im Hinterkopf.
Der
Zeitgeist des 19. Jahrhunderts scheint allgegenwärtig. Intrigen und
Konspiration, Kirche und Arroganz, Liebe, Hass und Leidenschaft spielen
eine Rolle und das ganze wirkt zudem leicht mystisch. Kein Hercule Poirot,
kein englisches Landhaus, es wird kein klassischer Täter gesucht, Motive
und Personen werden beschrieben – und zum Schluss hat man eine Ahnung
von der Intention des Autors.
Christoph
Lindert ist der Sprecher dieser Vorlage. Genau, das ist der Mann, den man
für die vollständigen Lesungen der Brunetti-Krimis von Donna Leon gewinnen konnte. Auch für
diese Hörversion ist er sehr gut gewählt. Er verstärkt das italienische
Flair und den konspirativen Charakter. Ausdrucksvoll und niemals
langweilig interpretierte er für mich eine Geschichte, von der ich
anfangs nicht einmal ahnte, wohin sie mich führen würde. Nur langsam
erkannte ich, wovon sie überhaupt handelt und trotzdem erfasste mich die
Stimmung und ich musste weiter lauschen. Ob ich nach den ersten Seiten das
Buch selbst weiter gelesen hätte? Ich glaube nicht. Besonders die
Stimmung im Nähsalon, die die beiden hinterlistigen Frauen prägen, hat
mich bewogen weiter zu lauschen. Ich hoffte, ganz Frau, auf weitere
Verschwörungen, wie ich sie aus den französischen Modesalons zu Zeiten
einer Rose Bertin kannte. Ich wurde nicht enttäuscht, die Intrigen wurden
gesponnen, aber auf eine Art, die ich bisher noch nicht kannte.
Und Wispern, Tuscheln und Geheimnisse sind gehört authentischer als
gelesen.
Dass
ich mich so auf eine unbekannte Geschichte eingelassen habe, ist mir bis
dahin noch nicht passiert. Jetzt bin ich jedoch auch neugierig geworden
auf die anderen Werke von Collins, die als Wiege des mystischen
Kriminalromans bezeichnet werden.
"Die
gelbe Maske" war in meinen Ohren ein merkwürdiges, spannendes Hörbuch,
das mich bis zum letzten Satz fesselte. (Binchen, August 2004).
geht es zur
Internetseite des Verlags, die ich sehr empfehlen kann - man spürt die Liebe zum Produkt!
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