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Rezension

Cover Wellen
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Sommerfrische in der Kurischen Nehrung, Ende des 19. Jahrhunderts. Gräfin Palikow, genannt „die Generalin“, ihre Gesellschafterin Malwine Bork, ihre Tochter Baronin von Buttlär, deren Mann und beider Kinder Wedig, Nini, Lolo sowie Lolos Verlobter Leutnant Hilmar machen Urlaub in einem Fischerdorf an der Ostsee. Im Haus des Strandwächters hat sich Geheimrat Knospelius eingemietet, eine „verwachsene Exzellenz“, wie die Generalin ihn nennt und damit auf seinen Buckel anspielt. Er ist eine recht unheimliche Gestalt. In einem der Fischerhäuser lebt das junge Paar Doralice und Hans Grill. Doralice wird von der Gesellschaft geächtet, weil sie ihren erheblich älteren Ehemann, den Gesandten Graf Köhne-Jasky, verlassen hat, um mit dem Maler Hans Grill ein leidenschaftlicheres Leben zu führen. Ihr Mann hatte dem jungen Maler einst den Auftrag gegeben, seine Frau zu malen. Während der Sitzungen hatten Doralice und Hans sich ineinander verliebt. Als Graf Köhne-Jasky den Maler aus dem Haus warf, ging Doralice mit ihm und es kam zur Scheidung. Das verliebte Paar heiratete.

In diesem Sommer nun sehen sich Doralice und Hans mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Sie treffen auf die Familien Palikow und Buttlär, Vertreter der führenden Gesellschaftsschicht mit starren, konservativen Moralvorstellungen. Lolo Buttlär, leicht zu beeindrucken und in die Liebe verliebt, ist von der Schönheit Doralices fasziniert und verehrt die geheimnisvolle Frau. Die Herren umwerben sie ebenfalls, was Doralice durchaus genießt und ihre Situation kurz vergessen lässt. Hans Grill ist ein Freidenker, der seine Frau nicht einengen möchte, lässt sie oft allein, um aufs Meer hinaus zufahren. Er hat sich von ihrem nicht vollendeten Porträt abgewandt und versucht das Meer einzufangen, was ihm nicht gelingt. Er ist besessen vom Meer, sodass eine Kluft in der noch jungen Ehe entsteht. Hans wendet sich vielleicht unbewusst von Doralice ab, resultierend aus dem Gefühl heraus, sie nicht ganz zu besitzen. Daraufhin lässt Doralice zu, dass Hilmar, seines Zeichens Baron, Leutnant und Draufgänger, ihr Avancen macht.

Lolo hat unterdessen das Bedürfnis, ein Opfer bringen zu müssen. Die Qualen ihrer Liebesgeschichte erträgt sie nicht länger. Nicht aus Eifersucht will sie dieses Opfer bringen, sondern aus einer jugendlichen Verehrung zu Doralice und Hilmar. Ihr kindliches Spiel mit der Fantasie über die tragische Liebe treibt sie todessehnsüchtig aufs Meer hinaus, um fast zu spät zu erkennen, dass sie leben möchte. Hans und ein Fischer retten Lolo. An diesem Abend wird Doralice von der Generalin ein Spiegel vorgehalten. Mütterlich gibt sie Doralice den Rat, mit dem Manne zu leben, der sie entführte, denn das sei die Kunst: das Miteinanderleben, nicht das Sich-entführen-lassen.

Nachdem die Familien Palikow und Buttlär abgereist sind, bleiben Doralice und Hans in dem Fischerhaus zurück. In ihrer Verzweiflung denkt sie, dass ihr allein Geborgenheit fehlt, um glücklich zu sein. So sitzt sie vor dem Fischerhäuschen, näht Säume und ist doch voller Unruhe. Das Schweigen zwischen den Eheleuten dehnt sich immer weiter aus. Eines Nachts begibt sich Hans mit einem Fischer aufs Meer, obwohl ein Sturm naht.

Meine Meinung:

Eduard von Keyserling beschreibt eindringlich Meer und Leute. Die Geschichte ist voller Leben und Aphorismen („Freiheit klingt so schrecklich nach Alleinsein“). Gute Voraussetzungen für ein unterhaltsames Hörbuch. Doch die unterschiedlichen, individuellen Protagonisten - da wären: die energische Generalin, die weinerliche Baronin Buttlär, die verträumte Gesellschafterin, die Kinder, der bucklige Knospelius usw. – erschweren es, in einer Lesung die Komplexität der Erzählung zum Ausdruck zu bringen. Claudia Holzapfel hat eine solide Arbeit abgeliefert, doch ihr Stimmspektrum ist eingeschränkt. Gegen Ende ist die Darbietung zu schnell gesprochen, Absätze sind kaum hörbar, dadurch fällt es dem Hörer schwer am Ball zu bleiben.  (Ó Maria im Mai 2006)

Button geht es zur Rezension des Buchs "Wellen" im Buecher4um.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 22.05.2005, letzte Änderung am 27.06.2006, Layout by abrakan