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Rezension

Cover Verschwiegen Kanäle
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

In der Kadettenschule von San Martino wird ein Schüler - Ernesto Moro - erhängt im Waschraum aufgefunden. Commissario Brunetti wird mit einiger Verzögerung verständigt und eilt zum Ort des Geschehens. Scheinbar handelt es sich um einen Selbstmord. Doch daran kann Brunetti nicht so recht glauben. Ernosto Moro war zudem in etwa so alt wie Brunettis eigener Sohn Raffi. So ist es ihm unmöglich, den Fall ruhen zu lassen. Doch er stößt auf eine Mauer des Schweigens. Sowohl bei den Mitschülern des Toten, als auch bei den trauernden Eltern. Brunetti versucht mehr über Ernestos Mitschüler, seine Lehrer und die Familie Moro herauszufinden, deren Familienoberhaupt in der Öffentlichkeit schon oft von sich Reden gemacht hat. Irgendwo in den Tiefen des Schweigens verbirgt sich der Grund für Ernesto Moros Tod...

Meine Meinung:

Dieses Hörspiel hat mir wieder einmal größten Genuss bereitet! Als großer Fan der Serie um den venezianischen Commissario Guido Brunetti war ich schon vom Buch sehr angetan, nachdem mich der letzte Band - Die dunkle Stunde der Serenissima - aus verschiedenen Gründen (hierzu die Rezension im Buecher4um lesen) enttäuscht hatte. Erstaunlich war hierbei, dass mir das Hörspiel dazu jedoch gefallen hatte. Wie dem auch sei, bei „Verschwiegene Kanäle“ war die alte Begeisterung für dieses Reihe bereits im Buch schon wieder entfacht. Im Anschluss daran dem Hörspiel zu lauschen war allein daher schon wunderbar. Jedoch auch für die, die das Buch nicht kennen, wird das Hörspiel für viel Vergnügen sorgen.

Das liegt zum einen wohl an der gelungenen Buchvorlage. Ein Fall, der unter die Haut geht. Nicht nur dem Leser (oder hier Hörer), sondern auch Commissario Brunetti, der selbst Vater eines Sohnes im Alter des erhängten Ernesto Moro ist. Brunettis Betroffenheit bringt Christian Brückner, der den Commissario stimmlich verkörpert, exzellent herüber. Man glaubt ihm jedes Wort!

Ebenfalls hat mir Hannelore Hoger, die als Erzählerstimme durch die Handlung führt, sehr gut gefallen, obwohl ich sie eigentlich ansonsten oft nicht so gerne höre, wegen ihrer teils undeutlichen Aussprache. Ihre Stimmlage passt hier jedoch perfekt zur düsteren Atmosphäre, die in Donna Leons Krimis vorherrscht.

Allein der Anfang des Hörspiels zieht den Hörer auf unheimliche Art in die Geschichte hinein. Beklemmend inszeniert, die Szene, wo ein Mitschüler Ernesto erhängt auffindet. Ein einfacher aber wirkungsvoller Effekt bringt die Szene rüber. Genial gelöst!

Auch in einer späteren Szene, wo der Vater seinen toten Sohn in den Armen hält, ist wirklich bedrückend und somit passend angedeutet.

Schön ist bei dieser Hörspielserie auch, dass die italienischen Begriffe (z. B. telefonino) erhalten bleiben, die auch im Buch absichtlich um der Atmosphäre Willen nicht übersetzt wurden. Auch die italienischen Namen in gesprochener Form steigern das Gefühl mitten dabei zu sein, in Venedig.

Musik-Einspielungen sind ebenfalls sehr passend und erhöhen sowohl Spannungsmomente, als auch die Atmosphäre. Sie unterstreichen Donna Leons Ton und die schwermütigen Schwingungen ihres Krimis.

Glücklicher Weise wird in dieser Hörspiel-Reihe auch nicht auf die beinahe schon legendären familiären Szenen verzichtet. Sie komplett herauszustreichen wäre auch Frevel, da sie - wie jeder Brunetti-Fan weiß - das Herzstück der Serie sind. Ohne diese kleinen feinen Szenen würde was fehlen.

Einzig gestört an diesem Hörspiel hat mich das letzt Viertel in Bezug auf die Erzählgeschwindigkeit. Da war die Geschichte dann zu arg gestrafft. Klar, man kann das verstehen, es ist eine Produktion des WDR, der wird eventuell Vorgaben für die Länge des Hörspiels gehabt haben. Für das Hörspiel als Hörbuch ist dies jedoch etwas schade. Ein paar Minuten mehr, hätten vermieden, dass zum Ende dieses gemächlichen Hörspiels mit schaurigem Unterton das Tempo so stark anzieht. Das Buch gibt diese Steigerung der Erzählgeschwindigkeit nicht vor. Getrübt hat es den Hörgenuss aber nicht gravierend, da es einfach meisterlich umgesetzt wurde. 

Fazit: Auf die Bücher würde ich nicht verzichten wollen. Aber auf diese Hörspielserie ebenso wenig! Einsame Spitzenklasse! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 03.02.2005, letzte Änderung am 24.06.2006, Layout by abrakan