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Rezension

Cover Die Tatarin
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Ein ungeschickter Schachzug beim Aufstand gegen den Zaren, und der Khan der Aufständischen wird gefangen gesetzt. Um sich und seine Mitstreiter befreien zu können, muss er auf den Handel mit dem Hauptmann eingehen, er muss dem Zaren seinen ältesten Sohn als Geisel übergeben.  

Seine Frau ist jedoch nicht bereit ihren Lieblingssohn auszuliefern, da keine weiteren Söhne mehr leben, wird Schirin, die schon immer unangenehm aufgefallen ist, weil sie sich nicht in ihre Rolle fügen wollte, als Geisel ausgeliefert. Sie wird prächtig herausgeputzt und unter dem Namen ihres verstorbenen Bruders, Bahadur, zum Zaren geschickt.  

Für Schirin beginnt ein aufregendes gefährliches Leben. Zusammen mit anderen Geiseln tritt sie in die Armee des Zaren ein und muss sich im Kampf bewähren, sollte jedoch jemand erkennen, dass sie kein Mann ist, wird die Rache furchtbar ausfallen,  denn noch bewegen wir uns in einer Zeit, da es gotteslästerlich ist, sein Geschlecht zu verleugnen und hier wurde der Zar betrogen. Ein wertloses Mädchen garantiert nämlich nicht für dass Wohlverhalten des Stammes, so wie es eine männliche Geisel getan hätte.

Schirins vorheriger Lebenswandel ist hilfreich, weil sie nicht gerade ungeschickt mit dem Schwert umgehen kann und auch sonst nicht gerade weichlich veranlagt ist. Sie weiß nur, dass sie ständig auf der Hut sein muss, denn Frauen unterscheiden sich nicht nur durch ihre Statur von Männern und das Zusammenleben auf engstem Raum lässt wenig Freiraum.  

Als sie langsam auch noch erkennt, dass Sergej, ein ehemaliger Bewacher und späterer Vorgesetzter,  ihr nicht gleichgültig ist, bahnen sich noch mehr Probleme an. 

Meine Meinung:  

Das Hörbuch zum Buch war diesmal für mich der Einstieg zur Tatarin. (Link zur Rezension des Buchs siehe unten.) Diesmal habe ich den Stoff bewusst zuerst gehört und danach gelesen, um besser beurteilen zu können, wie unterschiedlich Hörbuch und Buch wirken können. Schließlich hörte ich bei der Wanderhure Dinge, die eigentlich nur im Buch vorhanden waren. Für eine Beurteilung des Hörbuchs ist das sicher nicht gerecht.  

Schon die ersten Sätze zeigen auf, welche Art der Interpretation man zu erwarten hat. Sandra Maria Schöner liest zurückhaltend und doch pointiert. Sie liest lebendig, doch ist hier niemals eine Inszenierung zu erkennen, wie es bei der Wanderhure, gelesen von Anne Moll, der Fall ist. Hier ist die Besonderheit der Klang der russischen Namen, und der erscheint mir perfekt.  

Was im Hörbuch an Kleinigkeiten und Details aufgrund der Kürzung fehlt, wird durch den Vorteil, dass russische Stimmung allein durch die Aussprache der Begriffe erzeugt wird, kompensiert. Die Bilder, die im Buch erzeugt werden, werden hier durch den Klang vor das Ohr gezaubert. Ein gerechter Ausgleich.  

Die Geschichte selbst hat nur an ein paar Stellen gelitten. Zum einen hatte ich irgendwann das Gefühl, dass Schirins Alltag nur noch daraus bestand, sich um Vorkehrungen für ihre Mondtage und ihre Notdurft zu kümmern. Dieser Umstand wurde durch die Kürzung erweckt. Im Buch sind diese Situationen gestreuter. Dass diese Probleme permanent für Schirin bestanden, musste deutlich klar gestellt werden, damit konnte ich mich anfreunden, jedoch mochte ich irgendwann nicht mehr davon hören.  

Die andere Auffälligkeit betrifft das Ende. Hat man doch im Hörbuch, bis auf die echte Auflösung, einen wichtigen Teil der Geschichte komplett entfernt. So wirkte das Ende des Hörbuchs überhastet und nicht ganz stimmig. Ähnlich erging es mir beim Hören von 'Die Muschelsucher' von R. Pilcher. Hatte man doch auch dort in der Mitte ein wichtiges Kapitel, das die Gefühlslage der Heldin klärt, vollständig entfernt. Hier liegt die radikale Kürzung am Ende. 

Fazit: Eine zusätzliche CD, für dieses fehlende Kapitel und ein paar Details mehr, wären wünschenswert gewesen. Das Hörbuch ist nicht perfekt, vermittelt trotzdem die Stimmung des Buches sehr gut. Auch gehört ist Schirin eine interessante Persönlichkeit und Katharina hätte ich zu gern einmal life erlebt. (Binchen, März 2005)

Kann man meine Meinung zur Geschichte im Buecher4um nachlesen.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 11.03.2005, letzte Änderung am 12.04.2005, Layout by abrakan