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Rezension

Cover Die dunkle Stunde der Serenissima
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Claudia Leonardo geht zur Uni, an der Commissario Brunettis Frau Paola unterrichtet. Eines Tages vertraut sie Paola an, dass ihr Großvater Luca Guzzardi einst wegen eines Verbrechens verurteilt wurde, das er angeblich im 2. Weltkrieg begangen haben soll. Claudia möchte wissen, ob es nach all den Jahren noch möglich wäre, seinen Namen reinzuwaschen, indem das damalige Urteil für rechtsungültig erklärt wird. Paola trägt diese Frage an ihren Mann weiter, der sich von Berufs wegen mit solchen Sachverhalten besser auskennt. Kurz nachdem Claudia schließlich Brunetti selbst aufsucht, um mit ihm selbst darüber zu sprechen, wird sie erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. Schon bald ist klar, dass es irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Verbrechen, das Luca Guzzardi einst zur Last gelegt wurde und Claudias Tot geben muss. Schon bald erfährt Commissario Brunetti mehr über die Verbrechen im 2. Weltkrieg und über Kunsthandel zu der Zeit, als ihm lieb ist...

Meine Meinung:

Die Stimmen der Sprecher wahren die über dem Buch liegende melancholische Stimmung.

An Christian Brückner als Commissario Brunetti - Robert de Niros Synchronstimme - habe ich mich wider Erwarten schnell gewöhnt. In vorherigen Produktionen wurde er von Michael König und teils auch von Götz Schubert gesprochen.

Eigentlich mag ich bei Serien weder einen Wechsel der Sprecher für die einzelnen Figuren, noch bin ich ein Freund von allzu bekannten Stimmen bei solchen Umsetzungen, denn von Brunetti hat der Fan ein Bild im Kopf und eine Stimme im Ohr. Hört man Christian Brückner, sieht man zwangsläufig Robert de Niro vor sich. Hier hat mich dies jedoch wirklich nicht gestört, denn er gibt einen ebenso guten Guido Brunetti ab, wie er in Filmen Robert de Niro mit seiner Stimme vertritt. Seine Stimme verströmt allein vom Klang her ein italienisches Flair. Auch Brunettis Nachdenklichkeit klingt aus seiner Stimme heraus. An den Stellen wo Mitgefühl gefragt ist, lässt er es auf Brunettis zurückhaltende Art durchklingen. Er spricht seine Rolle sehr dicht an die Vorlage angelehnt.

Auch die anderen Stimmen schmeicheln der Atmosphäre dieser venezianischen Kriminalbuchreihe: Paola, gestreng und doch herzlich warm und die Erzählstimme - gesprochen von Hannelore Hoger, wie in den meisten vorherigen Produktionen -, die begleitend durch die Handlung führt, ist passend sachlich, nüchtern und gebildet, wie Donna Leons Stil es vorgibt.

Einzig die Stimme des jungen Mädchens Claudia Leonardo fand ich nicht ganz hundertprozentig glücklich gewählt. Die Unschuld des Mädchens klingt zwar heraus, aber die Stimme ansich empfand ich als ein wenig zu jung, bald noch kindlich. Aber das Opfer stirbt ja recht früh, so dass die Stimme gerade mal nur am Anfang irritiert.

Verzichtet wurde bei der Produktion des Hörspiels glücklicherweise auch nicht auf scheinbar unwichtige Details, wie die Zwiegespräche der Brunettis, Guidos vertrauliches Gespräch mit seinem Schwiegervater, dem distanzierten Conte. Die kulinarischen Einzelheiten, die immer in die Handlung eines Brunetti-Krimis eingeflochten sind, fehlen ebenfalls nicht. Auch vereinzelte, in der deutschsprachigen Ausgabe nicht übersetzte italienische Worte, blieben in der Hörspielversion erhalten. Ohne all diese liebevollen Details wäre für mich die Handlung entstellt. Denn Donna Leon schreibt mehr als nur Krimis. Sie lädt den Leser nach Venedig an den Tisch der Brunettis ein. Wie schön, dass auch der hörverlag diese Einladung an seine Hörer ausspricht. Diese Hörspielreihe um Commissario Brunetti ist eine Wohltat auf dem Hörspielmarkt. Das Hörspiel wird oft unzureichend umgesetzt, so dass nur noch das Konstrukt der Handlung übrigbleibt, was den Hörer jedoch oftmals nicht zufriedenstellen kann. Denn es geht schließlich nicht nur um den Plot, sondern um das ganze Drum Herum. Dieses Hörspiel ist vorbildlich gemacht - ein Genuss!

Und das obwohl ich aus der Buchreihe um Commissario Brunetti diesen Band als den schwächsten empfand (siehe Link zur Rezension im Buecher4um unten). Sicher ein Verdienst der Hörspielversion, die wirklich ausgesprochen gelungen ist! Selten schafft es ein Hörspiel das Buch zu übertreffen. Hier frage ich mich, ob ich das Hörspiel nicht gar vorziehen würde! Dieses Kompliment konnte ich noch nie einem Hörspiel machen! 

Fazit: Ob tatsächlich als Ersatz für das Buch, oder als Wiedersehen mit Commissario Brunetti, spielt eigentlich keine Rolle. Beiden Ansprüchen genügt dieses Hörspiel. (Petra)

geht es zur Rezension des Buches "Die dunkle Stunde der Serenissima" im Buecher4um!
gibt es ein paar wirklich interessante Infos zur Autorin und ihrem Helden!

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 16.03.2004, letzte Änderung am 24.06.2006, Layout by abrakan