Vera Zardiss führt das Leben, was sie immer
gewollt hat. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Töchtern Anne und Rena lebt sie auf dem
Land in einem großen Landhaus. Auch für Veras Eltern ist dort Platz. Nur Rena konnte
sich anfangs nicht so recht mit dem neuen Leben anfreunden, so weit weg von ihren alten
Freunden und das Stadtleben gewöhnt. Doch auch hier gibt es bald eine glückliche
Fügung: Rena entdeckt die Lust am Reiten und da bieten sich ihr auf dem Land natürlich
die besten Möglichkeiten! Eines Tages jedoch kommt Rena in einer stürmischen Nacht nicht
vom Reitstall zurück. Eine Suche, die die panische Vera anzettelt, bleibt erfolglos, auch
die Polizei weiß sich keinen Rat. Da folgen anonyme Anrufe im Hause Zardiss. Ist es Rena?
Oder die möglichen Mörder, wenn sie dann vielleicht doch tot ist? Was hat der
Reitstallbesitzer zu verbergen? Oder hatte Rena noch mehr Disclaimer zu alten, unliebsamen
Freunden, als gedacht? Die Stimme kann man kaum erkennen. So beginnt eine Suche nach der
Wahrheit, in der niemand von Verdächtigungen verschont bleibt. Auch die Idylle der
Familie Zardiss brökelt unter der Situtation immer mehr, bis nichts mehr so ist, wie es
schien...
Meine Meinung:
Spitze!!! Einfach spitze!!! Die angespannte, oft panische
Situation ist zum greifen Nahe. Die Gefühle der Akteure unglaublich nachvollziehbar. Wie
fühlt man sich in der Ungewissheit? Wie reagiert man in solch einer Ausnahmesituation?
Wie wirkt sich all das auf das bisherige Leben aus? Diese Dinge bringt Petra Hammesfahr so
deutlich rüber, dass es beinahe schmerzt. Man steht der Situation genau so zweifelnd und
verzweifelt gegenüber, wie Vera, ihr Mann, ihre Eltern, Anne...
Was ist passiert? Vieles ist denkbar, doch was davon wahr? Wie
lässt sich die "Wahrheit" durch ein kleines Wort allein schon verändern? Toll
herausgebracht. Besser geht es wohl kaum!
Ein weiteres tut die Stimme von Iris Berben. Streitet das Ehepaar,
bringt sie durch ihre Stimme die Panik von Vera und die isolierten Gefühle ihres Mannes
sehr gut zur Geltung. Während des ganzen Hörbuches erzeugt sie mit ihrer Stimme eine
kühle, der Situation angemessenen, Atmoshäre herüber. Tolle Leistung, Frau Berben! (Petra)
Hinweis: Das Ende dieses Thrillers ist zwar nicht
klar, aber wer dennoch wissen möchte, was denn nun eigentlich passiert ist, der kann dies
nachlesen in dem Buch Das letzte Opfer". An einer Textstelle ist dort ein
Dialog, der Aufschluss darüber gibt, was genau geschah. Das finde ich sehr gelungen. Zum
einen ist es überhaupt nicht plump, sondern ganz im Gegenteil, sehr geschickt gemacht.
Und zum anderen finde ich es gut, dass in Die Mutter" der Schluss zunächst so
stehengelassen wurde, da es einen tiefen Einblick in die Ungewissheit gibt, den solche
Familien ausgesetzt sind.