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Rezension

Kategorie:
Genre:
Cover Die Klatschmohnfrau SprecherIn:
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Laufzeit:
Verlag:
Preis:
ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Alltag einer älteren Dame. Kleinzeichnung des Alltäglichen, was Noelle Chatelet in "Die Klatschmohnfrau" durchaus beherrscht. Der Titel ist am Anfang ein wenig irreführend. Man denkt, naja, was wird uns die Autorin da schon Aufregendes servieren. Eine alte Dame. Ein Kreisen um Wehwehchen, Pillen und Langeweile. Und so beginnt es auch.

Aber dann ... dann taucht plötzlich dieser ältere Herr, den die Protagonistin "den Herrn mit den tausend Halstüchern" nennt, in ihrem tristen Dahinvegetieren auf und alles ändert sich. Es fährt ein Ruck durch das Festgelegte ihres Alltags. Kinder und Enkel wundern sich, daß Oma nicht mehr ständig verfügbar ist, und Anrufe ins Leere laufen. In Marthes Leben, so der Name der alten Dame, ist Felix, "der Herr mit den tausend Halstüchern", nunmehr eingebrochen wie ein Meteor, hat sie erschüttert, ihre wohlgeordnet langweilige Existenz um und um gekrempelt. Sichtbar an Kleinigkeiten. Statt Tee trinkt sie nun Kaffee. Vergißt den Kanon ihres Pillenschluckens. Gemeinsamer Opernbesuch. Spaziergänge mit Herr und Hund. Beschauliche Stunden im Bistro an der Ecke. Ein Liebesbrief und das erste körperliche Nahekommen. Marthe kann nicht umhin, sich einzugestehen, daß sie zum ersten Mal erlebt, wirklich geliebt zu werden, was ihr mit dem verstorbenen Edouard, ihrem gefühlskalten Gatten, nicht widerfahren war. Felix, der sie schön findet, malt sie. Und ihr begegnet eine mysteriöse Frau in Rot, die Klatschmohnfrau, das sich verselbstständigte unterdrückte Ego ihrer Jugend, wo sie von Vater und Ehemann in die allzu enge Fahrspur des Ehealltags gepreßt wurde. Tage so schön wie der Spätsommer, bevor es Winter wird. Dann Eifersucht und erleichtertes Aufatmen.

Meine Meinung:

Liebe und Leidenschaft im Alter ist nicht zum ersten mal thematisiert worden. Hier von Noelle Chatelet in einer durchaus lesbaren und teilweise recht humorvollen Weise wieder aufgegriffen. Drei Stunden Hörgenuß, dargeboten von der einfühlsamen Stimme Monica Bleibtreus. Vielleicht nicht unbedingt das Buch für manch ein an härtere Kost gewohntes Männerohr. Pastellfarben und verspielter Wortwitz, der auch in dieser gelungenen Übersetzung nicht zu kurz kommt, bieten reichlich Anlaß, genauer hinzuhören.

Für all das hab ich mit Überzeugung satte vier Sternchen zu vergeben. (© Johannes Weidner - März 2002)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.07.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan