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Rezension

Cover Früh am Morgen beginnt die Nacht
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Dominick und Thomas Birdsey sind Zwillingsbrüder. Thomas ist schon in frühen Jahren als der schwächere der beiden zu erkennen. So sieht Dominick es schon in der Kindheit als seine moralische Aufgabe, für seinen Bruder überall einzustehen. In der Schule gegenüber anderen Kindern und zu Hause, wenn ihr Stiefvater Ray Thomas mal wieder angreift, wenn dieser Schwäche zeigt. Auch als die beiden erwachsen werden, ändert sich nichts daran, dass Dominick stets für seinen Bruder da ist, denn bei ihm bricht eine psyische Erkrankung aus, die wohl schon immer in ihm geschlummert hat und irgendwann dann zum Ausbruch kam - Schizophrenie.

Eines Tages zeigen sich die Auswirkungen der Erkrankung mit voller Wucht und Thomas muss in eine geschlossene psyiatrische Anstalt. Mindestens für eine Weile. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Belastung für Dominick zu groß wird. In Gesprächen mit Ärzten, die doch eigentlich dem Schwächeren, also Thomas, helfen sollen, durchlebt Dominick nochmal sein Leben in Rückblenden und versucht so seinen Schmerz, seine Schuldgefühle und seine Hilflosigkeit zu verarbeiten, um nicht an Thomas Schicksal zu zerbrechen.

Meine Meinung:

Dem Autor ist es nicht nur gelungen, zwei Charaktere zu zeichnen und ihnen Tiefe zu geben, sondern auch eine Problematik mit all ihren Folgen für beide Teile darzustellen, die sehr realistisch und anschaulich ist. Zudem ist es sicherlich nicht leicht eine Person wie Thomas zu charakterisieren, die eine so schwere psyichische Krankheit hat. Doch Wally Lamb gelingt das phantastisch! Thomas wird nicht auf seine Erkrankung reduziert, sondern er ist ein Mensch, den nicht nur der Leser (in diesem Falle „Hörer") in ihm sieht, sondern natürlich auch sein Bruder Dominick - und gerade das macht es so leicht verständlich, warum Dominick nicht anders kann als für seinen Bruder da zu sein. Und hieraus erklärt sich auch für jemanden, der keine Kenntnisse in der Psychologie hat, wieso Dominick so ist, wie er ist und welche Probleme er hat und welche Ursache dahinter steckt. Ich finde es ziemlich mutig von dem Autor sich an so ein wackeliges Thema zu wagen, doch der Mut zahlt sich hier aus: Wally Lamb hat ein psychologisches Portait geschaffen von zwei Menschen, die durch eine natürliche Bindung zueinander gehören und lernen müssen damit zu leben. Und er macht deutlich, dass nicht nur der „Schwächere" sein Kreuz zu tragen hat, sondern auch der vermeidlich Stärkere.

Aber noch etwas zeichnet dieses Hörbuch aus. Die Stimme von Uwe Friedrichsen. Er versteht es wie kein anderer seine Stimme so einzusetzen, dass das Gehörte mit Leben erfüllt ist. Er versteht es durch Stimmlage und Atmung und den Figuren Leben einzuhauchen und macht diese Hörerlebnis zu etwas ganz besonderem! An manchen Stellen ereifert er sich so sehr, dass ich meinen Discman im Zug leiser drehen musste, damit die anderen Fahrgäste seine wütenden, verzweifelten Ausbrüche nicht mitbekommen, die der Handlung jedoch sehr angemessen waren. Ich bewundere, wie jemand so sehr in eine Geschichte eintauchen kann. Für mich steht fest, Uwe Friedrichsen ist für mich bei Hörbüchern in Zukunft ein Auswahlkriterium. Diese Stimme möchte ich noch öfters erleben. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.07.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan