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Rezension

Cover Echnaton
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Als Pharao Echnaton tot ist und seine Gemahlin Nofretete wie eine Gefangene in einem alten Palast in Achetaton lebt, begibt sich der junge Merimun auf die Suche nach der Wahrheit über den umstrittenen Pharao Echnaton. Durch den Einfluss seines Vaters dringt er zu vielen Zeitzeugen vor, die er über Echnaton befragt. Die einen hielten ihn für weibisch, schwach und verrückt. Die anderen sahen seine außerordentliche innere Stärke und seine alles und jeden umfassende Liebe und glaubten an ihn. Echnaton rief einst, unterstützt von Nofretete, den Glauben an den einzigen Gott - Aton - und die Liebe aus und war somit der erste Verkünder des monotheistischen Glaubens. Doch das bedeutete auch eine Entmachtung der alten Hohepriester und die Entkräftung alter Traditionen. Machtkämpfe mündeten schließlich darin, dass Echnaton gestürzt wurde.

Meine Meinung:

Ganz am Rande und doch sehr gewichtig erzählt dieses Werk Machfus' etwas über die Wahrheit. Die einzige Wahrheit - gibt es sie? Der junge Merimun ist auf der Suche danach. Und am Ende hat er sie gefunden - seine Wahrheit, die letztlich aber nur eine von vielen bleibt.

Hierfür bewundere ich Nagib Machfus sehr! Durch Merimun lässt er viele Zeitzeugen "befragen" wie den Weisen Eje, Nofretetes Stiefmutter Teje sowie den Wesir Haremhab und dringt letztendlich zu Nofretete selbst vor. Durch diese Befragungen heraus, wird Echnaton aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Es ergibt sich immer wieder eine neue Wahrheit, die Wahrheit des Befragten, von der man stets - wie bei allen Menschen - die persönlichen Motive subtrahieren muss, um der wirklichen, einzigen Wahrheit näher zu kommen. Wenn man genau bedenkt, wird das nie gelingen. Schon gar nicht, wenn es um eine Zeit geht, die weit mehr als 3.000 Jahre zurückliegt.

Machfus steht der Forschung damit nicht entgegen, die zahlreiche Theorien über den Pharao Echnaton hervorgerufen hat sowie über dessen Regentschaft, seine Gefolgsleute, seine Widersacher, seine Gattin Nofretete, seine Nachfolger, sein Leben und sein Tod. Machfus bezieht zwar durch Merimun in gewisser Weise Stellung, beansprucht aber nicht, die Wahrheit zu kennen. Alles bleibt offen, wie die Forschung selbst - und doch ergibt sich ein strahlendes Bild Echnatons, der von vielen für verrückt gehalten wurde, vielleicht aber einfach nur seiner Zeit voraus war. Zurück bleibt ein Zauber, ein Strahlen, wie es nur ein Sonnengott, wie der von ihm als einziger Gott verehrte Aton zum Vorschein bringen kann. Dieses Leuchten, von dem Echnaton beseelt war, wird von Machfus und dem Sprecher dieses Hörbuchs transportiert.

Merimun schließt mit einem persönlichen Fazit, dem ich mich nur anschließen kann: Es fällt schwer, sich von den Erinnerungen an Echnaton zu lösen - das gilt nicht nur für Merimun, sondern auch für mich.

So verleitete mich Merimun dazu, noch ein bisschen tiefer in Echnatons Zeit einzutauchen. Auf meiner Suche (im Internet bei Wikipedia - Link siehe unten) traf ich auf eine Vielzahl von Merimuns Interviewpartnern und versank in den verschiedensten Therorien. Hochinteressant und bestätigend: Die einzige Wahrheit gibt es nicht - zu viel Zeit ist vergangen. Aber ein klares Bild von Echnaton ist mir geblieben, dank Nagib Machfus. Sei es nun nahe an der Wahrheit oder weit entfernt - es ist sicher immerhin ein Bruchstück der einzigen Wahrheit, und das muss mir genügen.

Rainer Strecker, Sprecher dieses gekürzten Hörbuchs, wird der Vorlage gerecht. Sein erhabener, würdevoller Ton versetzt glaubhaft in die diese geheimnisvolle Zeit. Kraftvoll und voller Überzeugung, wie man sich auch Echnaton vorstellen kann, vertritt er mit seiner Stimme seine Wahrheiten, aber auch die Standpunkte eines jeden der Befragten. Auch an Gefühl fehlt es Streckers Vortrag nicht. Eine perfekte Besetzung für dieses Hörbuch!

Akustisch wird der Hörer auch zwischen den Gesprächen Merimuns mit den Zeitzeugen durch stimmungsvolle, thematisch passende Musikeinspielungen an die Schauplätze Theben und Achetaton entführt.

Fazit: Die Geschichte eines außergewöhnlichen Königs und die Relativität der Wahrheit werden hier auf einzigartige Weise beleuchtet. Machfus' Werk hat mich tief beeindruckt. Erstaunt war ich, dass er mein Interesse für die alten Ägypter wecken konnte - eine Epoche, die mir bislang fremd geblieben war. Ihm ist es gelungen, dass ich mich dem Thema, und allem voran Echnaton, annähern konnte. (Petra)

Button geht es zu ausführlichen Infos über Echnaton und seine Zeit.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 31.10.2005, letzte Änderung am 20.02.2006, Layout by abrakan