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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
Der Maler Basil Hallward ist fasziniert
von der Schönheit und jugendlichen Reinheit Dorian Grays, die er in einem
Porträt – ein Geschenk an Dorian – festhält. Durch ein Gespräch mit
Basil Hallwards Freund Lord Henry Wotton angeregt, scheint es Dorian wünschenswert,
sich seine Jugend und Schönheit zu erhalten. So wünscht er, das Bildnis
könne an seiner statt altern.
Als Dorian sich verliebt, lädt er eine erste Schuld auf sich und ahnt er
erstmals, dass sich Wunsch erfüllt hat: Die Spuren seines Lebens prägen
sich in das Bildnis, doch sein eigenes Antlitz bleibt unversehrt. Ein maßloses
Leben entstellt das Porträt allmählich zu einer grausamen Fratze...
Meine Meinung:
Eine eindringliche Erzählung über die Jugend und deren Schönheit, sowie
den Wunsch, beides zu erhalten. Doch unser Leben, unsere Taten und
Unterlassungen hinterlassen ihre Spuren in unseren Gesichtern. Sie
ausradieren zu wollen, stellt eine Unmöglichkeit dar, was uns Oscar Wilde
durch Dorians Geschichte verdeutlicht. Selbst ihm gelingt es letztendlich
nicht.
Dies erzählt Wilde mit bewundernswerter sprachlicher Eleganz. Er
vermischt Reales mit Irrealem so selbstverständlich, dass auch ein wenig
phantasiebegabten Leser nicht an der Authentizität dieser Szenerie
zweifeln muss.
Er kommt mit wenig Personal aus und besticht mit scharfsinnigen Dialogen
und einem feinen Humor. Die Handlung unternimmt Ausflüge in die Abgründe
der menschlichen Seele und gibt den Blick frei auf die Doppelmoral der
Menschen in den Kreisen und Zeiten Oscar Wildes.
Uta Krömer – Sprecherin des Hörbuchs – liest gut. Ihre Schwächen
liegen in gelegentlicher Monotonie und hier und da versäumter Betonungen,
ohne die sie die Lesung genüsslicher gestalten könnte. Man kann ihr gut
folgen und meistens bereitet das zuhören auch Spaß. Um es zu einem
richtigen Hörgenuss zu steigern, fehlt es jedoch an eben diesen
Betonungen und an einer gewissen Lebendigkeit in der Stimme.
Ein Störfaktor in dieser Produktion sind Hintergrundgeräusche, die über
Kopfhörer leider sehr deutlich wahrnehmbar sind. Von diesem Verlag kenne
ich schon eine andere Produktion („Des Todes dunkler Bruder“ – Link
zur Rezension siehe unten), in der es solche Geräusche nicht gibt. Ich
gehe davon aus, dass dies ein Anfängerfehler ist und das in den späteren
(und kommenden) Produktionen darauf geachtet wird, dass die Aufnahmen
sauber sind. Ein Blick auf diese Produktion lohnt sich trotzdem! Denn hören
sich die beiden Schwachpunkte (Sprecherin und unerwünschte Geräuschkulisse)
auch massiv an, so haben sie mir mein Hörvergnügen nicht zerstört. Und
als Pluspunkte möchte ich nicht versäumen anzuführen, dass für unter
10 Euro hier eine solide Lesung vorliegt, die mir diesen Roman Oscar
Wildes nahe gebracht hat. Schön, dass man sich hier für einen geringen
Preis eines solchen Werks angenommen hat und den Hörer mit einer
Bonus-MP3-Version verwöhnt. (Petra)
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geht es zur Rezension
des Hörbuchs "Des Todes dunkler Bruder". |
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