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Rezension

Cover Beweise, daß es böse ist
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Als der Hausarzt der alten Maria Grazia Battestini bei seinem regelmäßigen Hausbesuch die Leiche der 83-jährigen findet, ist unübersehbar, dass es sich um Mord handelt. Einen äußerst brutalen sogar. Eine Schuldige ist schnell gefunden in Signora Battestinis rumänischem Hausmädchen. Als diese flieht und dabei ums Leben kommt, ist für den ermittelnden Tenente Scarpa klar, dass die Schuldige ihrer gerechten Strafe zugeführt wurde.

Nicht so Brunetti, der, frisch aus dem Urlaub heimgekehrt, mit einer Zeugin konfrontiert wird, der Tenente Scarpa keine Aufmerksamkeit schenkte, um den Fall nicht erneut aufnehmen zu müssen. Brunetti sieht sich ein wenig um und stößt auf Ungereimtheiten...

Meine Meinung:

Zunächst hatte ich das Buch gelesen und dann diese ungekürzte Lesung gehört. Vorwegschicken möchte ich, dass ich bekennender Brunetti-Fan bin. Die Krimis um den venezianischen Commissario lese und höre ich nicht vordergründig wegen der Krimihandlung. Vielmehr wegen des einzigartigen venezianischen Flairs, das Donna Leon in diesen Krimis verströmt und wegen Paolas Kochkunst, die sich immer dann offenbart, wenn Brunetti eine kleine Pause einlegt, um mit ihr und den Kindern gemeinsam zu speisen und hier und da auch mal über einen Fall oder die Menschen ganz im Allgemeinen zu diskutieren. Und ich - als Leser oder Hörer - lausche dabei sehr gern.

So auch hier: Paola informiert sich über die sieben Todsünden, die ihre Tochter Chiara gerade in der Schule durchnimmt. Der Gedankenaustausch zwischen Guido und Paola Brunetti hierzu ist wie gewohnt anregend. Ich bin nicht immer so kritischer Meinung wie sie. Ich sehe den Verfall der Moral und den Einzug des Bösen in unserer Zeit nicht so deutlich vor Augen wie das Ehepaar Brunetti. Aber ich lasse mich gerne auf Gedanken dazu ein, die die Brunettis immer auf so ganz eigene Weise belichten und bewerten.

Das ist es, was für mich einen guten Brunetti ausmacht. Und das war auch alles vorhanden. Diesmal aber - wie schon in einigen (nicht allen!) anderen neueren Folgen - war mir die Krimihandlung zu fade. Brunetti ermittelt mehr in Eigenregie als im Ausfluss seiner Diensteigenschaft. Erschleicht sich den Fall, und umgeht - für meine Begriffe - einmal zu viel das Gesetz. Signorina Elettra, die mit zum Stammpersonal eines Brunetti-Krimis gehört, knackt mal wieder sämtliche Sicherheitssysteme, damit Commissario Brunetti an seine Informationen kommt. Auch Brunetti selbst verschafft sich schon mal illegal Zutritt zu einem Ort, wenn er sich davon Informationen verspricht. Das scheint mir - in der geballten Ladung wie hier - nicht mehr glaubwürdig. Brunetti habe ich von einer rechtschaffenderen Seite kennen gelernt und so hätte ich ihn auch gerne wieder einmal erlebt. Ich habe nichts dagegen, dass er es mal hält, wie - wenn man Donna Leon glaubt - ganz Italien. Aber wenn er seine beruflichen Möglichkeiten mal wieder ein bisschen mehr einhalten würde und auf herkömmlichem Weg einen Fall auflösen könnte, wäre ich sehr erfreut!

Ein wenig beschleicht mich die Angst, dass Donna Leon die Ideen ausgehen und diese einzigartige Serie anfängt sich abzunutzen. Vielleicht sollte sie sich mal ein bisschen mehr Zeit mit dem Schreiben lassen?

Hingegen nicht abgenutzt hat sich in all den Fällen des Commissario Brunetti die Stimme von Christoph Lindert, der bisher alle ungekürzten Lesungen aus dieser Serie gesprochen hatte. Sein Tonfall klingt vielleicht ein wenig zu leicht und fröhlich für den eher schwermütigen Commissario Brunetti, aber das stört gar nicht. Denn Lindert ist ein professioneller Sprecher. Und er weiß, wie er Szenen stimmlich ausleuchten kann. Das gelingt ihm auch hier wieder.

Da störte mich direkt viel weniger als beim Buch, dass die Übersetzerin Christa E. Seibicke, die die letzten Krimis aus der Reihe übersetzt hat, mal wieder pausenlos ihr Lieblingswort "allein" einbringt - "allein" in der Bedeutung von "nur". Wieso es bei Frau Seibicke bei einem zeitgenössischen Roman immer wieder dieses antiquierte Wort sein muss ist mir schleierhaft. Wenn Christoph Lindert mir jedoch die Mühe abnimmt, es richtig zu betonen, also stimmlich in den richtigen Kontext zu bringen, ist es nur noch halb so schlimm. Beim selber lesen bin ich nämlich nie auf dieses Wort in der hier genannten Bedeutung eingerichtet, so dass mich dieses Wort immer wieder in meinem Lesefluss stört. Wie schön, dass Christoph Lindert das im Hörbuch wettmacht! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 14.02.2006, letzte Änderung am 24.06.2006, Layout by abrakan